Und bei jungen Familien ist besonders die Weihnachtszeit sehr tricky: Die meisten Geschenke, das ergab eine Umfrage, werden mit dem Dispokredit finanziert. Die letzten beiden Monate des Jahres sind irgendwie die Monate, in denen die meisten vergessen, dass der teure Januar bevorsteht, mit all seinen Jahresrechnungen und Versicherungen.
Im Januar folgt meist das böse Erwachen: Der Dispo ist bis an den Rand ausgereizt, viele Rechnungen können gar nicht mehr bezahlt werden oder nur schwer. Denn Anfang Januar kommen ja auch noch die Quartalszinsen hinzu, also die Zinsen, die für den Dispo fällig werden. Diese liegen bei mindestens 10% und sind so schon heftig teuer.
Für was ist der Dispokredit denn eigentlich da?
Der Dispo ist als Notlösung gedacht, nicht als dauerhafte Finanzierungsquelle. Ein Notfall ist beispielsweise, wenn die Waschmaschine den Geist aufgibt, oder das Auto eine dringende Reparatur benötigt. Dann kann man sich kurzfristig, die Betonung liegt bei kurzfristig, das benötigte Geld aus dem Dispo ziehen. Man sollte aber zusehen, dieses geliehene Geld in den nächsten Monaten rigoros auszugleichen! Denn was die wenigsten wissen: Ein dauerhaft ausgereizter Dispokredit wirkt sich auch nicht gerade positiv auf die Kreditwürdigkeit aus. Es sieht eher so aus, als könnte der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht gut genug nachkommen.
Daher: Geld, welches aus dem Dispokredit stammt, bei der nächstbesten Gelegenheit ausgleichen. Sonderzahlungen zum Beispiel, vom Arbeitgeber oder Geschenke, liegen lassen und somit den Dispokredit senken. Wer merkt, dass er gar nicht mehr aus den Miesen kommt, lieber auf einen günstigeren Ratenkredit bei seiner Bank ausweichen, den Dispokredit also umschulden. Aber Vorsicht, hier lauert die nächste Falle: Bei vielen ist es so, sie schulden den Dispokredit um, der Rahmen des Dispo ist wieder verfügbar und kann so schnell wieder ausgereizt werden.