Geld vermehren für Rentner
Die Frage, wie man Geld im Rentenalter am besten anlegen soll, wird häufig gestellt. Früher war das wirklich einfach. Kurz vor der Rente werden meist Versicherungen ausbezahlt, da werden oft um die 20.000 Euro frei, die man aktuell nicht unbedingt benötigt. Aber wie legt man diese in der Nullzins Zeit am besten an? Die Möglichkeiten, die man früher hatte, das frei gewordene Geld gewinnbringend auf ein Sparbuch zu geben gibt es einfach nicht mehr.
Was rät man also Rentnern? Aus unseren, wohlgemerkt laienhaften Erfahrungen heraus können wir nur unverbindlich raten, einen Teil flexibel anzulegen und einen Teil in relativ sichere Varianten zu packen.
Bedeutet: Wenn zum Beispiel 20.000 Euro frei werden, sollte man 10.000 in ein Tagesgeldkonto geben, dort werden aktuell um die 0,65 Euro Zinsen ca. erwirtschaftet, ist zwar wenig, aber besser als auf dem Sparbuch.
Den anderen Teil kann man in gemischte Fonds stecken, die ansehnliche Zinsen erwirtschaften.
Was ist mit offenen Immobilienfonds, zu denen häufig geraten wird?
Der Vorteil bei offenen Immobilienfonds liegt in seinen aktuell geringen Schwankungen. Die Wertsteigerung lag in den letzten Jahren um ca. 3% pro Jahr. Das ist viel, gerade in der jetzigen Zeit. Hier muss man allerdings bedenken, dass eine Laufzeit von ca. 5 Jahren sein muss.
Viele finden den Handel mit Aktien zu unsicher. Was gibt es noch außer Tagesgeldkonten?
Ein gemischter Fond könnte hier eine gute Wahl sein. Der Vorteil, es wird nur ein Teil in Aktien investiert, der andere Teil in feste Wertpapiere. Auch ein ETF bietet eine relativ sichere Möglichkeit, weil hier in viele weltweite Papiere investiert wird. Eine breite Streuung ist hier praktisch der Garant dafür, dass bei Wertschwankungen Verluste ausgeglichen werden können.
Ich bin nicht sicher, ob ich bei meiner Bank richtig beraten werde, was tun?
Wer nicht sicher ist, ob er auch wirklich die richtige Anlagemöglichkeit offeriert bekommt, also passend für sich, sollte unbedingt vergleichen, auch zu anderen Banken gehen, zu Anlageberatern, die einen sehr guten Ruf genießen. Oder junge Verwandte oder Bekannte bitten, mit zu Beratungsgesprächen zu gehen. Denn auch wir haben schon oft mitbekommen, dass alten Menschen Anlagemöglichkeiten angeboten wurden, die viel zu teuer sind, oder viel zu fest angelegt wurden, so dass der Großteil des ersparten Geldes einfach nicht erreichbar ist.
Keine Scheu vor einem Vergleich, aber dennoch auch ein bisschen risikofreudig sein, das kann sich lohnen! Auf keinen Fall allerdings sollten sich ältere Menschen über den Tisch ziehen lassen, wie es meinen Eltern ging: Ihnen wurde eine Lebensversicherung ausbezahlt. Eine namhafte Bank riet ihnen zu einem Fond, der erstens aus hochriskanten Aktien bestand und zweitens dafür gesorgt hätte, das bis auf wenige tausend Euro alles für die nächsten 10 Jahre fest angelegt gewesen wäre, was sie aber keinesfalls wollten und dies zu Beginn der Beratung auch deutlich klar gemacht haben. Das wurde aber ignoriert und die lange Laufzeit schön geredet.
Wir konnten das windige Angebot über den ganz normalen Widerruf rückgängig machen, aber nun sind sie gewarnt und legen ihr Geld nur noch in einem Tagesgeldkonto an. Risiko trauen sie sich einfach nicht mehr. Verständlich. Wie bei allem gilt es: Bei Beratungen immer auf das Bauchgefühl hören. Die meisten Berater in Anlagefragen beraten gründlich und achten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden. Dennoch lohnt immer ein Vergleich und ein „darüber schlafen“. Es geht schließlich um das Wichtigste: Das hart verdiente Geld!